02.04.2017
60 Jahre europäische Verträge: Warum wir eine selbstbewusste EU brauchen
März 1957: In Rom belagert ein Heer von Reportern und Kameraleuten den Senatorenpalast des Kapitols. Sie halten ein historisches Ereignis fest, das sich im größten Saal abspielt: Die Vertreter Frankreichs, Italiens, Belgiens, der Niederlande, Luxemburgs und Deutschlands unterzeichnen die Verträge über die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europäischen Atomgemeinschaft. Sie gehen als die Römischen Verträge in die Geschichtsbücher ein und als Geburtsurkunde der Europäischen Union. Sechs Länder einigen sich auf eine wirtschaftliche Zweckgemeinschaft. Sie wollen Handelsbarrieren untereinander abbauen und eine gemeinsame Zollpolitik betreiben. Sie legen das Fundament für etwas, das Stück für Stück, Jahrzehnt für Jahrzehnt zu einem größeren Gebilde heranwächst, zu einer Staatengemeinschaft der 27, die große Teile ihrer Politik gemeinsam gestalten.