Deshalb haben sich einige Handwerksbetriebe bereits vor zehn Jahren zusammengeschlossen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Sie haben sich an das Bezirksamt Bergedorf gewandt mit der Bitte, ihnen bei der Suche nach einem entsprechend großen Grundstück zu helfen, auf das sie ihre Betriebe gemeinsam verlagern können. Die Grundidee hierbei ist, Platz für einen „Handwerkerhof“ zu schaffen, an dem sich mehrere Betriebe präsentieren können. In den vergangenen Jahren wurden einige Flächen auf deren Eignung überprüft und wieder verworfen, weil sie entweder zu klein oder zu ungünstig geschnitten oder aber nicht sichtbar oder schlecht erreichbar für Anlieferer und Kunden waren.
Daraufhin haben einige Betriebe das Projekt verlassen, so dass ab 2015 noch vier übrig geblieben sind. Diese haben in Eigeninitiative weitergesucht und ein zeitnah verfügbares Gelände am Curslacker Heerweg gefunden, das sich in Privatbesitz befindet. In der Hoffnung, die richtige Fläche für ihr Projekt gefunden zu haben, wandten sie sich wieder an das Bezirksamt mit der Bitte zu prüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen am Curslacker Heerweg, angrenzend an das bestehende Sportzentrum „Top fit“, ein „Handwerkerhof“ errichtet werden kann.
Der Stadtenwicklungsausschuss hat auf Vorschlag des Bezirksamtes eine landschafts- und städteplanerische Voruntersuchung für das betreffende Grundstück und angrenzende Flächen, nämlich die Flächen zwischen Curslacker Heerweg und Eschenhofsiedlung sowie der A 25 und Achterschlag veranlasst, um die Auswirkungen des „Handwerkerhofes“ auf die Umgebung (Menschen, Tiere, Pflanzen) herauszufinden. Im März 2016 wurde das Ergebnis der Voruntersuchung dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Es wurden mehrere Varianten geprüft:
Handwerkerhof allein
Handwerkerhof + Wohnbebauung
Handwerkerhof in zwei Größen
Nach intensiver Beratung im Stadtentwicklungsausschuss hat sich dieser für eine vorzeitige Bürgerbeteiligung vor Ort entschieden, wobei nur die Variante „ Handwerkerhof allein“ vorgestellt werden sollte. Die Bürgerbeteiligung fand am 20. Juni 2016 im Lichtwarkhaus statt. Hier wurde das Projekt von der Verwaltung, dem Planungsbüro und den Handwerkern selbst ausführlich vorgestellt und anschließend unter reger Beteiligung der Anwesenden diskutiert. Die vier Handwerksbetriebe Holz- und Bautenschutz Bojarzin, Straßen- und Tiefbau Garbers, Malereibetrieb und Raumausstattung Ewald Hamburg und die Zimmerei Pietsch haben die Gründe für die notwendige Verlagerung ihrer Betriebe vorgetragen.
Während der Diskussion wurde deutlich, dass die Anwohner des Curslacker Heerweges vor allen Dingen eine zusätzliche Lärmbelästigung durch LKW-Verkehr befürchten. Das Untersuchungsergebnis zeigt, dass eine weitere Lärmbelästigung durch die zusätzlich etwa 190 zu erwartenden Fahrzeuge täglich gegenüber den jetzt schon anfallenden 9.000 Fahrzeugen täglich nicht spürbar ist. Außerdem erklärten die Handwerker, dass durch ihre Betriebe keine Lärmbelästigungen zu erwarten sind, da sie ihre Arbeiten auf den jeweiligen Baustellen verrichten und nicht am Standort der Betriebe. Das ganze Gelände werde auch eingegrünt und die Gebäude würden nicht höher als Einfamilienhäuser (ca.10 m) werden. Nachdem sich aus der Diskussion keine grundsätzliche Ablehnung des „Handwerkerhofes“ ergeben hat, bin ich dafür, den vier einheimischen Handwerksbetrieben die Verlagerung zu ermöglichen und den erforderlichen vorhabenbezogenen Bebauungsplan einzuleiten, der alle noch offenen Fragen klären wird.