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Aktuelles

25.11.2020

Eine von uns: Claudia Ehlebracht

Gerhard Lein

Besuch auf der alteingesessenen Werft Allermöhe an der Dove-Elbe. Wo früher größere und kleinere Boote gebaut wurden, bestimmen jetzt Wasser- und Land-Liegeplätze das Bild. Claudia Ehlebracht, Landwirtschaftlich-technische Assistentin, hat die Traditionsanlage (auf der sie groß wurde) von den Eltern übernommen. Sie stieg 1996 gleich in die Nachfolge ein, zuerst noch mit Bootsbau und der von ihr gegründeten und schnell groß gewordenen Paddeleih Bootsvermietung.

Ehlebracht ist eine Netzwerkerin. Bald nach ihrem Werft-Einstieg erkannte sie die brachliegenden Tourismuspotentiale unseres Bezirks. Bergedorf lag nicht im Blickwinkel des Hamburg-Tourismus. Mit Unternehmer*innen der Vier- und Marschlande hat sie eine Tourismus AG gegründet und gemeinsam hat man sich dem WSB (Wirtschaft & Stadtmarketing Bergedorf) angeschlossen. Die Initiative hat mehr und mehr Zuspruch in ganz Bergedorf bekommen. Viele im Tourismus Aktive hat sie um sich scharen können. Jetzt geht’s um die nächste Stufe, hauptamtliche Verantwortung möglich machen.

Seit zwei Jahren ist sie SPD-Mitglied, „geworben“ aufgrund eines BZ-Hinweises durch ein Mentoring-Seminar der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. Kerstin Baake-Völsch, jetzige Landesgeschäftsführerin, hat sie beeindruckt. Und die Programmatik auch.

Ihr politisches Zuhause hat Ehlebracht im Distrikt Vier- und Marschlande gefunden. Fragt man sie, was da das Besondere ist, kommt ohne langes Zögern: Die Freundlichkeit, das Miteinander, auch Spaß haben wollen beim Plakatekleben und anderen Aktionen. Und nicht zu lange diskutieren, sondern machen, ist ihre Devise. Grundsatzdiskussionen müssen sein, aber eben nicht inhaltsarme oder sich immer wiederholende Gesprächsbeiträge.

Wie bekommt sie das alles hin, Beruf, wirtschaftliche Ehrenämter, jetzt noch Parteiarbeit und im Distriktsvorstand? Gibt‘s da nicht auch noch Familie? Lächeln auf ihren Lippen. Ihr kleines hölzernes Tuckerboot liegt in der Halle, der eine oder andere historisch-alte Spant schon erneuert. „Bootsbauerin bin ich nicht“, sagt Ehlebracht, „aber Hand anlegen, bei fachlicher Unterstützung.... Ich glaube, es wird noch etwas brauchen, bis das Boot wieder Wasser unterm Kiel hat.“

Zwei Tage später fällt ihr noch ein: „Hab‘s ganz vergessen, entspannen tue ich mich bei Gartenarbeit und in meiner Kirchengemeinde.“